Menschen, Hintergründe

Urs Brönnimann – PostAuto-Fahrer und verantwortlich für den Unterhalt der Posthörner

Ich bin Urs, Spitzname «Bronson». Ich arbeite seit 23 Jahren bei der PostAuto-Unternehmung Engeloch in Riggisberg (BE). Ich bin Fahrer und sozusagen für die Stimmung bei uns zuständig! Klingt ein Posthorn nicht mehr nach dem allbekannten Dreiklanghorn, komme ich zum Einsatz.

Inhaltsbereich

Urs Brönnimann

Urs sorgt für «Stimmung»!

Auf der heimeligen Bergstrecke auf den Gurnigel (BE) im Gebiet Riggisberg ist Urs als PostAuto-Fahrer sommers wie winters gerne unterwegs. Denn auf dieser speziell ausgeschilderten Bergpoststrasse (gelbes Horn auf blauem Grund) darf er das traditionelle Posthorn erklingen lassen, um an unübersichtlichen Stellen andere Verkehrsteilnehmer zu warnen und so Unfälle zu vermeiden.

Wenn es so etwas wie ein Inventar von typischen Schweizer Merkmalen gäbe, würde das PostAuto-Dreiklanghorn dazu gehören. Ein Stück Nostalgie: Viele erinnern sich an Schulreisen oder Ferienausflüge auf kurvenreichen Strassen und haben den Dreiklang «Dü-Da-Do» in den Ohren, wenn sie das Wort PostAuto hören.

Rund ein Drittel der 2400 Postautos sind mit einem Posthorn ausgerüstet. Dieses ist nicht etwa digital, sondern ein echtes Horn aus Metall, das unten am Postauto befestigt ist. Es erklingt dank einem elektrischen Kompressor. Die Dreiklanghörner sind kein Auslaufmodell: PostAuto rüstet jährlich 20 bis 40 neue Fahrzeuge mit einem Posthorn aus.

Das Horn hat eine längere Lebensdauer als das Fahrzeug. Doch was, wenn das Dreiklanghorn nicht mehr funktioniert oder verstimmt ist? Hier kommt in Riggisberg Urs Brönnimann ins Spiel. Er ist stolz darauf, dieses  Handwerk des PostAuto-Horn-Revidierens  zu beherrschen. Er hat dies von einem ehemaligen Arbeitskollegen, einem pensionierten Fahrer, gelernt. Nun putzt, repariert und stimmt Urs in seiner Werkstatt die verstimmten Posthörner. Eine Massarbeit, die er mit viel Freude und Leidenschaft ausübt und die ihm Abwechslung zum Fahrdienst gibt. Vielleicht nicht immer ganz zur Freude seiner Nachbarn, denn beim Einstellen des Tons muss er stets mit Hörschutz arbeiten. Das Dreiklanghorn erklingt mit 100 Dezibel!

Urs privat

Der 58-Jährige wohnt in Belp, hat zwei Söhne, und in seiner Freizeit ist er gerne mit seinem Camper oder Motorrad unterwegs. Er ist auch gerne in der Natur, ob beim Wandern, Pilze sammeln oder bei sich zu Hause im Garten. Sein Spitzname «Bronson» trägt er seit seiner Schulzeit. Abgleitet von Charles Bronson – Urs war und ist immer noch Westernfan.

Mehr zur Geschichte des Dreiklanghorns

Urs Brönnimann